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06-08-2020

Effiziente Krane in jeder Arbeitssituation dank Fassi

Lesezeit: 7.4 Min

Der beste Kran ist ein Kompromiss zwischen Hubkapazität, Lastzyklen und Gewicht. Auf der einen Seite Leistung, auf der anderen Effizienz. Mit anderen Worten: Hubkapazität des Krans und Eignung für intensive und lange Arbeitszyklen über einen längeren Zeitraum, also über mehr als 200.000 Zyklen. Diese Merkmale sind untrennbar miteinander verbunden. Sie bilden die Grundlage für die Planung und Umsetzung eines jeden Fassi-Krans, damit ein hoher Grad an Effizienz garantiert werden kann.

Dies gelingt nicht nur dank der besonderen Sorgfalt bei Planung und Prototypenbau, sondern auch dank der enormen Menge an Daten, die wir aufgrund unserer jahrelangen Erfahrung mit der Konstruktion gesammelt haben, der verwendeten Materialien, ausgehend von den Spezialstählen, und der an den Prototypen durchgeführten Tests. Hinzu kommt ein hohes Niveau an Technologie, Elektronik und Automation. Dabei darf die Bedeutung der geplanten und konstant durchgeführten Instandhaltung nicht vergessen werden.

Der rote Faden, der sich durch alle Schritte zieht, ist immer der Grundsatz der Effizienz. Das bedeutet „konstante Leistung und Erfüllung der eigenen Aufgaben und Zielsetzungen“.

Für Fassi ist die Zielsetzung vollkommen klar: die Entwicklung eines Produkts, das sich für intensive Arbeitszyklen eignet, ohne dass auf Leistung und Effizienz verzichtet werden muss. Dazu sind erforderlich: bewährte und gleichzeitig flexible und innovationsorientierte Prozesse, Kompetenzen und Fähigkeiten, Technologien, Gespür für den richtigen Zeitpunkt und Marktkenntnis.

Dass das Potenzials eines Krans maximal ausgeschöpft werden kann ist fundamental für jeden Entwicklungsschritt, den Bau der Komponenten und die Produkttests.

Im folgenden Interview erläutern Rossano Ceresoli, Leiter der Abteilung F&E, und Emilio Bertazzi, Fassi-Vertriebsleiter, die Prozesse, die die Herstellung von leistungsfähigen und effizienten Kranen möglich machen und welche Folgen sie für den Markt haben.

DER TECHNISCHE ASPEKT

Rossano Ceresoli, Leiter der Abteilung F&E bei Fassi

Welche technischen Merkmale eines Krans tragen unter schweren Arbeitsbedingungen zu einer längeren Lebensdauer bei?

Die Lastkonzentration an den kritischen Punkten muss auf ein Minimum reduziert werden: den am stärksten beanspruchten Punkten widmen wir in der Planungsphase besonders viel Aufmerksamkeit. Das Steuersystem muss außerdem flüssige Bewegungen garantieren, um die durch Beschleunigung und Abbremsen erzeugten Belastungsspitzen soweit wie möglich zu reduzieren.

Welche planerischen Herausforderungen stellen sich bei der Entwicklung von Kranen, die Tests mit 200.000 Lastzyklen zu bestehen haben?

Unser besonderes Augenmerk gilt den Schweißverbindungen und ihrer Position an Komponenten; dabei konzentrieren wir uns auf die geometrischen Aspekte der Schweißnähte und deren Umsetzung. Für alle Änderungen an den Parametern für die Schweißverbindung, wie Stahlqualität, Schweißdraht, Geometrie der Schweißnaht, Temperatur, Ausführungsgeschwindigkeit, Anzahl der Lagen und nicht zuletzt die manuelle oder automatische Verarbeitung, führt Fassi zahlreiche Tests durch, um die korrekte Ausführung gemäß der Anforderungen und der vom jeweiligen Projekt geforderten Leistungen festzustellen.

Inwieweit tragen die Spezialstähle dazu bei, Krane für besonders intensive und lange Arbeitszyklen zu realisieren?

Spezialstähle lassen sich bei entsprechender Verwendung sehr gut schweißen und erlauben eine Leistungssteigerung des Krans durch Senkung des Eigengewichts. So können wir robuste und strapazierfähige Krane bauen.

Welche Kriterien werden bei der Planung eines wirklich effizienten Kans berücksichtigt? Der beste Kran entsteht aus einem Kompromiss zwischen Hubkapazität und Lastzyklen. Stimmt das immer?

Der beste Kran entsteht aus einem Kompromiss zwischen Hubkapazität, Lastzyklen und Gewicht. Hinzu kommen Bedienerfreundlichkeit und die Möglichkeit, das Kranpotenzial maximal zu nutzen. All das ist Aufgabe des elektronischen Steuersystems, das eine optimale Nutzung des Krans unter Sicherheitsbedingungen ermöglicht.

Wie sehr hat die Planung am Computer den Entwurf von Kranen beeinflusst, die für intensive und längere Arbeitszyklen ausgelegt sind?

Durch die computergestützte Planung können wir die Entwicklungsphase beschleunigen und vertikalisieren. Heute wird die reine Planungsumgebung durch das Engineering ergänzt, so dass der Konstrukteur eine Idee virtuell entwickeln und simulieren und sie dabei sofort mit Analyse-Tools wie der Finite-Elemente-Methode (FEM) überprüfen kann. Es wäre jedoch viel zu einfach zu denken, dass das schon alles ist. Dann könnten wir alle durch eine entsprechende Investition zu Konstrukteuren werden. Nein, denn alles bedarf einer genauen Produkt- und Materialkenntnis, jahrelanger Erfahrung mit Ermüdungstests, die wir seit 1980, d. h. seit 40 Jahren, an all unseren Produkten durchführen, und des großen Erfahrungsschatzes, den wir in 55 Jahren Marktpräsenz erworben haben. Der Computer ist zwar ein optimales Instrument, muss jedoch von Personal genutzt werden, das über die entsprechende Ausbildung und Erfahrung verfügt.

Mit welchen Tests überprüft Fassi die Eignung für lange Arbeitszyklen und inwieweit entsprechen sie dann auch der Realität?

Meiner Meinung nach war es eine der wichtigsten strategischen Entscheidungen von Fassi, dass wir uns mit entsprechender Ausrüstung ausgestattet haben und über Mitarbeiter verfügen, die in der Lage sind, Versuche und Tests selbständig durchzuführen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es um Mechanik, Metallverarbeitung, Umweltfragen oder Prozesse geht. Die Krane müssen mit statischen Berechnungen und Testläufen überprüft werden. Ermüdungstests und Analysen sollen die Berechnungen bestätigen. Die Testläufe sind sehr genau und erlauben es, den Einsatz des Krans vor Ort zu simulieren. So können wir garantieren, dass die Kranleistungen auf Dauer konstant sind.

Wer zertifiziert die so konstruierten Krane und wie läuft das ab?

Nach den derzeit geltenden europäischen Vorschriften zertifiziert der Konstrukteur der Maschine das eigene Produkt und prüft, ob es die Sicherheitsanforderungen im Hinblick auf die Risikoanalyse und alle verbindlichen Normen einhält. Die Anwendung der Norm EN 12999, die für unser Produkt als Referenz gilt, die CE-Konformitätserklärung und das daraus folgende Zertifizierungszeichen stellen eine Garantie dar.

DER KAUFMÄNNISCHE ASPEKT

Emilio Bertazzi, Vertriebsleiter bei Fassi

Leistung im Sinne von Tragfähigkeit und Effizienz im Sinne von Eignung für lange und intensive Arbeitszyklen sind zwei wichtige Anforderungen bei der Auswahl eines Krans. Wie setzen die Sektoren ihre Prioritäten?

Diese beiden Punkte sind untrennbar miteinander verbunden. Kein Kunde würde mehr Leistung zu Lasten der Effizienz oder der Langlebigkeit akzeptieren oder umgekehrt. Daher ist es meiner Meinung nach nicht möglich, in unserem Sektor die beiden Aspekte voneinander zu trennen. Dieser Gedanke ist stets präsent, wenn wir unsere Krane planen und auf den Markt bringen.

Wie stark wird die Lebensdauer eines Krans im Verhältnis zu längeren Leistungen untersucht? Warum ist ein solches Merkmal so wichtig?

Die ständige Wartung des Krans ist das Geheimnis für eine lange Lebensdauer des Produkts. In den 55 Jahren Erfahrung am Markt konnten wir feststellen, welche Vorteile eine systematische, geplante Wartung für die durchschnittliche Lebensdauer eines Krans hat. Wir können also ohne jeden Zweifel bestätigen, dass Wartung und Instandhaltung zu den wichtigsten Elementen für die langfristige Funktionsfähigkeit eines Krans werden.

Kennen die Kunden die Zertifizierung der Krane im Hinblick auf eine Eignung für lange und intensive Einsätze und fragen Sie danach?

Im Allgemeinen ist dies nicht der Fall. Wenn der Verkäufer die Arbeitszyklen, für die sich der Kran eignet, nicht anspricht, ist die Zertifizierung für den Kunden bei der Produktbewertung nicht von Belang.

Inwieweit wirkt sich der Restwert eines Krans auf seine Bewertung in der Anschaffungsphase aus?

Bei der Bewertung eines gebrauchten Krans geht es normalerweise eher um ästhetische und funktionale Aspekte. Der Kunde kann den Restwert eines gebrauchten Krans nur schwer beurteilen. Denn in erster Linie hat er gar nicht die Mittel, um diese Bewertung durchzuführen (normalerweise gibt es keine Daten, die man für die Bewertung heranziehen kann). Im Übrigen zählen am Markt normalerweise die geleisteten Arbeitsstunden eines Krans; seine durchschnittliche Arbeitsbelastung, die bei der Beurteilung des durchschnittlichen Restwertes im Hinblick auf die Projektparameter helfen könnte, ist meistens nicht bekannt.

Effiziente Hubarbeiten: Effizienz des Krans in Kombination mit geplanter Wartung. Wie wird dieses Konzept bei den Fassi-Kranen umgesetzt?

Eine korrekte Instandhaltung verlängert das Leben eines Krans, erhöht seine Zuverlässigkeit, bewahrt langfristig seinen Wert und – das ist vielleicht der wichtigste Aspekt – macht ihn zu einem sicheren Arbeitsmittel. Aus diesem Grund haben wir bei Fassi eine Software entwickelt und in die Steuersysteme integriert, die die Arbeitsdaten des Krans interpretiert und die Wartungsintervalle entsprechend plant, um eventuellen Problemen vorzubeugen.

Ein wichtiger Punkt bei der Realisierung eines Fassi-Krans ist der Schweißvorgang. Dieser Phase widmen wir Zeit, Materialien und hoch spezialisiertes Personal. Denn die Schweißung muss so perfekt wie möglich sein, um einer Materialermüdung vorzubeugen. Dadurch werden langfristig die Instandhaltungskosten auf einem niedrigen Niveau gehalten. Eines der Ziele ist die Reduzierung des Schweißprozesses auf das notwendige Minimum. Auch hier ist es Fassi gelungen, ein hohes Leistungsniveau zu erzielen.

von Redazione Fassi
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